Mein achtjähriger Sohn ist seit Kurzem sehr ängstlich, wenn es um Klassenarbeiten geht. Er bereitet sich zwar vor, aber hat trotzdem große Prüfungsangst. Wie kann ich ihm helfen, diese Angst abzubauen und selbstsicherer in Testsituationen zu werden?

Prüfungsangst - was tun?
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Hallo!
Hm, kann er erklären, was ihm so Angst macht? Eine schlechte Note? Ärger zu bekommen? Dass andere besser sind? Was sind die Ursachen?
Ich hatte zu Schulzeiten auch Prüfungsangst und bei mir war es leider der Umgang meiner Eltern mit Leistung. Sie waren da sehr streng und ich hatte das Gefühl, sie zu enttäuschen, wenn ich nicht "perfekt" war. Das hat lange nachgewirkt.
Kenne aber auch Kinder, die sich diesen Druck selbst machen. Die sind dann wirklich perfektionistisch, obwohl die Eltern locker mit Noten sind.
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Ich finde mit 8 Jahren ist es recht früh, Prüfungsangst zu haben. Mein Neffe ist auch 8 und in der dritten Klasse und bei ihm geht es jetzt erst richtig los mit den Tests und den Noten.
Wovor hat er also Angst? Das gilt es als erstes herauszufinden.
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Hallo!
Ich würde ebenfalls sagen, dass man in einem ersten Schritt den Gründen für die Ängste auf den Grund gehen muss und langfristig dort ansetzen.
Meine Tochter (sie ist jetzt 13) hat auch immer wieder mal damit zu kämpfen. Sie ist eine mittelmäßige Schülerin und orientiert sich leider stark am großen Bruder, der Top-Noten hat (ohne sich viel anzustrengen). Da hilft es immer wieder, ihr bewusst zu machen, dass Noten längst nicht so richtungsweisend für das Leben sind, wie die Kinder oft denken - und dass man manches auch entspannt angehen darf. Gute Erfahrung haben wir mit progressiver Muskelentspannung nach Jacobson gemacht. Jetzt in der Pubertät verweigert sie sich da leider ein wenig, aber in der Grundschule hat sie es noch gern gemacht.
Liebe Grüße!
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Danke euch allen für die Antworten! Ihr habt mir wirklich gute Denkanstöße gegeben. Es scheint ja ein zentraler Punkt zu sein, erst einmal herauszufinden, wovor genau mein Sohn eigentlich Angst hat. Ich werde versuchen, das in einem ruhigen Gespräch mit ihm zu klären, ohne dabei Druck zu machen.
Was du, Lena, sagst, finde ich interessant – ob die Angst von uns Eltern ausgehen könnte. Ich hoffe zwar, dass wir keinen zu hohen Leistungsdruck ausstrahlen, aber vielleicht muss ich mich da auch mal selbst reflektieren. Danke für den Hinweis!
Claudia, die Idee mit der progressiven Muskelentspannung klingt toll. Ich könnte mir vorstellen, dass so eine Methode ihm helfen könnte, wenn er mal wieder total angespannt ist. Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren.
Und Mama_von_Lisa: Ja, ich finde es auch relativ früh, dass er schon solche Ängste entwickelt hat. Vielleicht macht er sich einfach selbst zu viel Druck, auch wenn er noch so jung ist. Danke, dass du das angesprochen hast.
Falls noch jemand Tipps hat, wie man Ängste im Alltag etwas abbauen kann, bin ich offen für weitere Ideen!
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Als Lehrkraft werfe ich hier noch die Möglichkeit in den Raum, dass das Problem EVENTUELL auch IN der Schule liegen könnte. Meiner Erfahrung nach stellt sich Leistungsdruck auch dann ein, wenn Lehrer oder Mitschüler inadäquat auf Fehler reagieren (Bloßstellen, Auslachen,...). Ich würde an deiner Stelle wirklich vorschlagen, gehe der Sache auf den Grund und versuche herauszufinden, wovor genau er Angst hat. Dann kann man vielleicht herleiten, woher die bestehende Dynamik kommt.
Mich würde es jedenfalls interessieren, was bei eurem Gespräch herauskommt.
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Vielen Dank für deinen Input, Bloody_Ben! Du hast vollkommen recht, dass die Dynamik in der Schule ebenfalls eine große Rolle spielen könnte. Ich habe offen gestanden noch gar nicht so genau daran gedacht, dass Lehrer oder Mitschüler unbeabsichtigt Druck aufbauen könnten. Das werde ich bei unserem Gespräch auf jeden Fall bedenken und meinen Sohn gezielt danach fragen.
Falls ich merke, dass es tatsächlich mit der Schule zu tun hat, überlege ich, wie ich das am besten ansprechen kann – vielleicht in einem Gespräch mit der Lehrkraft. Ich finde es toll, dass du als Lehrkraft auch die Perspektive der Kinder so im Blick hast. Ich halte euch auf dem Laufenden, was dabei herauskommt! 😊
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Ich hab mit meinem Sohn auch mal Entspannungstechniken ausprobiert – gerade vor Tests kann das echt helfen.
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Wow...Da kann ich tatsächlich ein Lied von mir selbst singen...Und bis heute habe ich keine Ahnung warum genau das so war. Einfach Angst vor einer schlechten Note, obwohl meine Eltern nie Druck gemacht haben. Gefühlsmäßig ist das eigene Selbstwertgefühl, das gestärkt werden muss.
Mein Sohn hat das gar nicht. Vielleicht mache ich es da instinktiv anders. Ich lobe ihn viel. Auch für Kleinigkeiten. Das hat mir zuhause immer gefehlt...
Ich hoffe, das hilft....
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